Klimakompatibilität
Basellandschaftliche Pensionskasse blpk
Charakterisierung Vorsorgeeinrichtung
Die Basisinformationen sind im zutreffenden Factsheet des Klima-Ratings Finanzanlagen zu finden.
Charakterisierung Teil Immobilien
Die Investitionen in Immobilien teilen sich gemäss Geschäftsbericht 2024 wie folgt auf (in Prozent aller Immobilienanlagen):
- Direkte Immobilienanlagen: 45%
- Indirekte Immobilienanlagen Inland (Fonds, Anlagegruppen von Anlagestiftungen): 28%
- Indirekte Immobilienanlagen Ausland: 14%
- Hypotheken (Kollektivanlagen): 13%
- Green Bonds Immobilien: 0%
Nachhaltigkeitsstrategie Immobilien
- Direkte Immobilien:
Das Mandat wird durch die 100%-ige blpk-Tochtergesellschaft Adimmo ausgeübt. Die Immobilien sind im Raum Nordwestschweiz konzentriert.
Es besteht eine umfassende Nachhaltigkeitstrategie Immobilien.
Gemäss Geschäftsbericht 2020 wurden rund ein Drittel der Gebäude in den letzten zehn Jahren gebaut, wobei sich die Energiebezugsfläche EBF um 40% erhöhte. Etwa ein Viertel der Liegenschaften entstand zwischen 1990 und 2010, weitere 40% zwischen 1950 und 1990. Aus demselben Bericht ging hervor, dass die blpk dank ihres Auftrages an die Firma Lemon Consult über Daten der CO2-Emissionen ihrer direkt gehaltenen Immobilien verfügt. Der Grossteil stammte aus der Wärmeversorgung durch Heizöl (30 %), Erdgas (25 %) und Blockheizkraftwerke (25 %). 20% der Emissionen entfielen auf Fernwärme (16%) und Wärmepumpen (4%). Der Energieverbrauch sank zwischen 2010 und 2020 um 35% und die CO2-Emissionen verringerten sich um 27%. Allerdings nutzten die Fernwärmelieferanten und die Blockheizkraftwerke zur Wärmegewinnung fast ausschliesslich fossile Brennstoffe.
Gemäss Geschäftsbericht 2021 beruhte die Verbesserung primär auf besserer Energieeffizienz via Sanierung älterer Liegenschaften. Im Jahr 2021 liess die blpk eine Projektion mit geplanten Massnahmen für die kommenden 10 Jahre durchführen, was ihr erlaubte, sich das Ziel der Reduktion des Energieverbrauchs bis 2031 zu setzen (s. unten).
Mit dem Nachhaltigkeitsbericht 2021-2022 wie auch dem Nachhaltigkeitsbericht 2022/2023 gab die blpk auch umfassende Informationen zu den Energieträgern und den CO2-Emissionen (s. unten). Insbesondere veröffentlicht sie ihr strategisches Ziel, die CO2-Emissionen ihres Gebäudebestandes bis 2031 um 45-50% zu reduzieren und auch die Photovoltaik erheblich zuzubauen.
Erreichen wollte die blpk dieses Ziel mit der Weiterführung der energetischen Sanierungen und dem Ersatz der Heizungen mit fossilen Brennstoffen, wenn immer möglich, durch ökologischere Systeme (vorzugsweise durch Wärmepumpen). Der Anteil an Fernwärme und Strom für Wärmepumpen am gesamten Endenergieverbrauch soll bis 2031 stark steigen. Dadurch sollte der Anteil an fossilen Brennstoffen (Erdöl und Erdgas) von heute 42% auf etwa 25% sinken.
Im Bereich der sozialen Aspekte soll ein Governance-Verfahren bei den beauftragten Bauunternehmen die Einhaltung der Gesamtarbeitsverträge und faire Arbeitsbedingungen sichern. Ebenfalls will die blpk vermehrt in Wohnangebote für Studierende, sozial benachteiligte Menschen sowie für Senioren und Seniorinnen investieren, und Massnahmen des modernen Städtebaus unterstützen, etwa das verdichtete Bauen und die Durchmischung von Generationen und Kulturen.
2023 hatte die blpk eine Nachhaltigkeitsstrategie für den Bereich der direkt gehaltenen Immobilien verabschiedet. Sie nennt die strategischen Stossrichtungen für die Entwicklung des Immobilienportfolios.
Auf Seite 35 und nachfolgend des Nachhaltigkeitsberichts 2023/2024 sowie mit den Kennzahlen auf Seite 15 informiert die blpk über die Entwicklung bei den Immobilien-Direktanlagen im Detail (2010–2023):
- Der Energieverbrauch hat im Zeitraum von 2010 bis 2023 um 9,4% zugenommen, von 16’413 MWh auf 17’951 MWh. Im gleichen Zeitraum ist die Energiebezugsfläche (EBF) des Portfolios um 51% gewachsen. Somit ist der Energieverbrauch pro Quadratmeter EBF im gleichen Zeitraum um 35% gesunken.
- In den letzten Jahren konnte blpk die Produktion von Solarstrom dadurch deutlich steigern – von 24’482 kWh (2014) auf 578’039 kWh (2023).
- Die direkten Treibhausgasemissionen sanken um 36%. Eine wichtige Ursache für den deutlichen Rückgang: Bei Modernisierungen hat man die Heizsysteme erneuert. Dadurch konnte man den Anteil des Heizöls am Energieverbrauch von 29% (2010) auf 16% (2023) reduzieren. Gleichzeitig stieg der Anteil der Energie aus Wärmepumpsystemen, Erdgas und Fernwärme.
- Der absolute direkte CO2-Ausstoss in t CO2e wird Ende 2031 voraussichtlich um 45% geringer sein als Ende 2022. Die direkten CO2-Emissionen sinken also stärker als der Energieverbrauch. Die direkt gehaltenen Liegenschaften werden mit Blick auf den Energieverbrauch und vor allem auf die direkten CO2-Emissionen also deutlich effizienter.
- Die CO2e-Intensität belief sich im Vorjahr (Ende 2022) auf 9 kg CO2e/m2 EBF und stieg im Berichtsjahr (Ende 2023) auf 12 kg CO2e/m2 EBF an.
- Zu den strategischen Stossrichtungen gehören auch die Grundsätze: Förderung der Kreislaufwirtschaft beim Einsatz von Ressourcen bei Errichtung und Betrieb von Immobilie, sowie Förderung der ökologischen Mobilität der Mieterinnen und Mieter (z.B. öffentlicher Verkehr, Fahrräder, E-Fahrzeuge) bei der Unterstützung der Nutzerbedürfnisse.
- Indirekte Immobilien In- und Ausland:
Aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2021-2022 und dem Nachhaltigkeitsbericht 2022/2023 ging hervor, dass die blpk bei den Vermögensverwaltern Informationen zum GRESB-Rating eingeholt hatte. Während die Fonds Inland durch GRESB noch nicht gut erfasst werden konnten, somit die Resultate wenig aussagekräftig warem, gab es für die blpk-Immobilienfonds Ausland ein auswertbares Ergebnis: ein kleiner Teil des Anlagevolumens war mit 5 Sternen bewertet, während rund die Hälfte mit 4 Sternen klassiert war. Der Rest aber war tiefer bewertet oder gar nicht klassiert.
2023 wurde blpk gemäss Nachhaltigkeitsbericht 2023/2024 Mitglied der Initiative GRESB. Sie liefert blpk die zahlreiche Kennzahlen zur Nachhaltigkeit der indirekten Immobilienanlagen:
- Für eine noch bessere Transparenz ermittelt blpk seit 2024 die Emissionen ihrer zehn indirekten Schweizer Immobilien-Anlagegefässe. Diese haben eine Energiebezugsfläche (EBF) von insgesamt 4’307’000 m². Der investierte Anteil der blpk entspricht einer EBF von 218’900 m2.
- Die Ergebnisse zeigen sowohl bei der Energieintensität wie auch bei der CO2-Intensität tiefere Werte als die Vergleichsbenchmark REIDA (Real Estate Investment Data Association): Energieintensität blpk Portfolio: 88,5 kWh/m² EBF vs. Benchmark: 97,6 kWh/m² EBF.
- CO2-Intensität (Scope 1 und Scope 2) blpk 13,1 kg CO2e/m² EBF vs. Benchmark: 13,5 kg CO2e/m² EBF.
- Jedes Jahr erstellt GRESB eine globale Rangliste, welche die Performance von Immobilienfonds und -gesellschaften in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung widerspiegelt. Auf diese Weise lässt sich die Nachhaltigkeit von kollektiven Immobilienanlagen vergleichen. Höchster Wert im Rating sind fünf Sterne. Erst drei von zehn kollektiven, indirekten Immobilienanlagen in der Schweiz haben ein GRESB-Rating. Der Grund für diesen geringen Anteil ist, dass sich Schweizer Anbieter sich bei der ESG-Berichterstattung meist an nationalen Standards orientieren.
Kommentar Klima-Allianz
Diese Massnahmen der Ermittlung von CO2-Daten Scope 1 und Scope 2, die Einholung von GRESB-Labels sowie die eigene Teilnahme an GRESB sind ein gute erste Schritte, die das Fundament für entschlossene Dekarbonisierungschritte unter Einbezug der ESG-Qualität ermöglichen.
Es ist jedoch noch keine umfassende Klimastrategie ersichtlich, die einen raschen Absenkungspfad der CO2-Emissionen mit Einschluss von ESG-Zielen zum Ziel hat und die nachfolgenden Wirkachsen kombiniert.
Beginnend mit den verhältnismässig gut beeinflussbaren indirekten Immobilienanlagen im Inland sollte die Klimastrategie Zwischen- und Endziele festlegen für den Zeitraum bis 2050, Reporting definieren und inhaltlich auf folgenden Pfeilern beruhen:
- Zusätzlich zur bereits erfolgten Einholung der CO2-Emissionen pro m, Engagement der Fondsmanager zur Generierung von detaillierten ESG-Informationen sowie insbesondere zur Erarbeitung eines Dekarbonisierungspfad zu Netto Null nicht viel später als 2040. Fortgeschrittene Vermögensverwalter sind in der Lage, diese beispielsweise auf der Basis der weit verbreitenden Teilnahme am globalen ESG- und Klima-Managementstandard GRESB zu gewinnen. In der Schweiz haben die Fondsverwalter mit den neuen Leitlinien “Umweltrelevante Kennzahlen” der AMAS eine gute Grundlage zur Dokumentation der Treibhausgasemissionen als Startpunkt zur Erarbeitung eines ambitionierten Dekarbonisierungspfades.
- Beschlussfassung für einen konkreten Reduktionsplan mit kurz- und mittelfristigen Zwischenzielen, der auch die relevanten UN-Sustainable Development Goals berücksichtigt.
- Maximale, über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Ausschöpfung des Potenzials energetischer Sanierungen des Altbestandes in der Schweiz nach bestem Stand der Technik – mit maximaler Optimierung bei der Senkung des Energieverbrauchs und der vollständigen Umstellung auf erneuerbare Energien – sowie mit Einbezug der grauen Energie (Scope 3 upstream) und der extern generierten Emissionen durch Energiebezüge (Scope 2) und Verkehr (Scope 3 downstream) in die Planungsentscheide.
- Neubauten sind konform zu den im Zeitpunkt der Planung fortgeschrittensten Energiestandards, umfassend Scope 1 (direkte Emissionen), Scope 2 und Scope 3.
- Vorausschauende Verbrauchssteuerung via Gebäudetechnik und Mieterengagement sowie ein enges CO2- und Energie-Monitoring.
- Maximale Realisierung der Potenziale der Photovoltaik zur Minimierung der territorialen Emissionen der Schweiz mit Dekarbonisierung von Verkehr, Industrie und Gebäuden via Hochfahren der Produktion von solar produzierten Stroms.
- Bestmögliche Minimierung der Verluste grauer Energie durch bewusste Entscheidungen im Falle von Sanierung oder Neubau, durch Verwendung von Baumaterialien mit möglichst geringem CO2-Fussabdruck, durch Maximierung der Wiederverwendung und -Verwendbarkeit von Baumaterialen, Bauteilen und Energietechnik (Scope 3 upstream).
- ESG-Positiv-Wirkung im Sinne der Sustainable Development Goals (SDG), insbesondere aber nicht nur von Goal 7 “Affordable and Clean Energy”, von Goal 10 “Reduce Inequality” in Verbindung mit Goal 10.2 “Empower and promote social and economic inclusion of all” und von Goal 11 “Sustainable Cities and Communities” in Verbindung mit Goal 11.1 “Ensure access for all to adequate, safe and affordable housing”.
- Reduktion des Wasserverbrauchs, insbesondere Warmwasser.
- Bei ausbleibendem Fortschritt oder ungenügender Performance, Deselektion von Mandaten und Fonds zugunsten von Anlagegefässen, deren Dokumentation maximale Klimawirkung und ESG-Qualität nachweist.
Im Feld der indirekten Immobilien im Ausland sollte die Klimastrategie die folgenden Wirkachsen kombinieren:
- Engagement der Asset Manager durch Einforderung der CO2-Emissionen pro m2 und von detaillierten ESG-Informationen sowie der Verpflichtung zu Netto Null spätestens 2050. Fortgeschrittene Vermögensverwalter sind in der Lage, diese beispielsweise auf der Basis der weit verbreitenden Teilnahme am globalen Standard GRESB zu gewinnen.
- Bei ausbleibendem Fortschritt oder ungenügender Performance, Deselektion von Mandaten und Fonds zugunsten von Anlagegefässen, deren Dokumentation maximale Klimawirkung und ESG-Qualität nachweist.
- Hypotheken und Green Bonds Immobilien:
Alle Hypothekeninvestitionen sind in Kollektivgefässe angelegt.
Es ist keine Absicht ersichtlich, im Bereich der Finanzierung von beeinflussbaren, externen Immobilieneigentümern eine Strategie zu konzipieren insbesondere für einen Zuwachspfad von Sanierungen mit optimaler Energieeffizienz und Dekarbonisierung.
Kommentar Klima-Allianz
Eine Klimastrategie sollte sich auf die folgenden Wirkachsen abstützen:
- Engagement der Asset Manager der Hypothekenfonds durch Einforderung der CO2-Intensität der finanzierten Immobilien sowie der Verpflichtung zu Netto Null spätestens 2050. Notwendig ist ein Zuwachspfad grüner Hypotheken mit optimaler Wirksamkeit, welche durch Beratung, Vergabekriterien und Monitoring wie auch durch das relative Ausmass einer Zinsverbilligung erreicht wird. Bei ausbleibendem Fortschritt oder ungenügender Performance, Deselektion von Mandaten und Fonds zugunsten von Anlagegefässen, deren Dokumentation maximale Klimawirkung nachweist.
- Impact Investments in Green Bonds oder vergleichbare Anlagelösungen von Emittenten, welche die Vergabe von grünen Hypotheken an externe Immobilieneigentümer finanzieren.
- Impact Investments in Green Bonds oder vergleichbare Anlagelösungen von Emittenten, welche für die Direktfinanzierung grüner Immobilien von externen Immobilieneigentümern bestimmt sind.
Reporting der direkten und indirekten CO2-Emissionen und ESG-Bestandesaufnahme
- Direkte Immobilien:
Wie erwähnt geht aus Geschäftsbericht 2020, Geschäftsbericht 2021, Nachhaltigkeitsbericht 2021-2022, Nachhaltigkeitsbericht 2022/2023 und Nachhaltigkeitsbericht 2023/2024 hervor, dass die blpk über umfassende Daten der direkten CO2e-Emissionen (Scope 1) ihrer direkt gehaltenen Immobilien verfügt.
Kommentar Klima-Allianz
- Noch ausstehend sind vertiefte, über die vorhandenen Grundsätze zum Einbezug der Kreislaufwirtschaft und der nachhaltigen Mobilität der Mieter hinausreichende, quantitative und qualitative Informationen zum Einbezug der extern generierten Emissionen durch Energiebezüge insbesondere der Fernwärme (Scope 2) sowie derjenigen der grauen Energie (Scope 3 upstream), des Mieterstroms und insbesondere aufgrund des Verkehrs der Nutzer (Scope 3 downstream, zu steuern durch Parkplatzangebot, Förderung Elektromobilität durch E-Ladestationen, Lage zum öffentlichen Verkehr) in die Planungsentscheide.
- Im Reporting sind ebenfalls noch keine Informationen zur umfassenden Bestandesaufnahme und zur Verbesserung der ESG-Qualität im Sinne der Rating-Kriterien der Klima-Allianz ersichtlich.
- Noch ausstehend ist entsprechend die Berichterstattung über die ESG-Positivwirkung unter Einbezug der UN Sustainable Development Goals (SDG), insbesondere aber nicht nur von Goal 7 “Affordable and Clean Energy”, von Goal 10 “Reduce Inequality” in Verbindung mit Goal 10.2 “Empower and promote social and economic inclusion of all” und von Goal 11 “Sustainable Cities and Communities” in Verbindung mit Goal 11.1 “Ensure access for all to adequate, safe and affordable housing”. Insbesondere die Mietzinspolitik und deren Nutzen für die Gesellschaft mit Förderung moderater Mietkosten ist nicht offengelegt.
- Indirekte Immobilien In- und Ausland:
Es ist noch kein Reporting mit detaillierten CO2-Emissionen unter Einbezug passender ESG-Indikatoren für alle in kollektiven Anlagen investierten Immobilien ersichtlich.
- Hypotheken:
Es ist keine Absicht ersichtlich für die Messung der finanzierten CO2-Emissionen, die durch den Bestand der Hypotheken-Kollektivanlagen in der Schweiz finanziert werden.
Dekarbonisierungsziele für direkte und indirekte CO2-Emissionen und Massnahmenplanung
- Direkte Immobilien:
Wie oben erwähnt gab der Geschäftsbericht 2021 Auskunft über einen geplanten Absenkpfad: “In den nächsten zehn Jahren kann sich der Energieverbrauch um 37% verringern. Wie erreichen wir dieses Ergebnis? Indem wir unsere Liegenschaften energetisch laufend sanieren. Heizungen mit fossilen Brennstoffe ersetzen wir dabei durch ökologischere Systeme (Wärmepumpe, Erdsonde etc.). Der Anteil von Fernwärme und Strom für Wärmepumpen am Endenergieverbrauch wird in den nächsten zehn Jahren stark steigen. Im Gegenzug sinkt der Anteil fossiler Brennstoff (Erdöl und Erdgas) von heute 42% auf etwa 25%”. Entsprechend legen der Nachhaltigkeitsbericht 2021-2022, der Nachhaltigkeitsbericht 2022/2023 und der Nachhaltigkeitsbericht 2023/2024 neu einen CO2-Absenkpfad um 45-50% bis 2031 vor (s.oben). Im Vergleich zur Senkung 2010-2021 um 25% entspricht dies in etwa einer Verdoppelung der Dekarbonisierungsgeschwindigkeit.
- Indirekte Immobilien:
Es sind noch keine konkreten Ziele für einen 1.5°C-kompatiblen Absenkpfad der CO2-Emissionen für die in kollektive Anlagen investierten Immobilien ersichtlich.
- Hypotheken und Green Bonds Immobilien:
Es sind keine konkreten Ziele für einen dezidierten Wachstumspfad für grüne Hypotheken, Green Bonds oder gleichwertige Finanzierungen für grüne Hypotheken und grüne Immobilien ersichtlich.
Stand der Umsetzung des Dekarbonisierungspfads seit 2020 mit Einschluss ESG- Ziele
- Direkte Immobilien:
Wie oben erwähnt besteht ein glaubwürdiges Reporting über das Ausmass der erreichten Reduktion der direkten Emissionen.
- Indirekte Immobilien In- und Ausland:
Es ist noch kein Reporting über das Ausmass der erreichten Reduktion der direkten und indirekten Emissionen oder über die Verbesserung andere Nachhaltigkeitselemente ersichtlich.
- Hypotheken und Green Bonds Immobilien:
Es ist kein Reporting über Fortschritte bei der Reduzierung der finanzierten CO2-Emissionen durch Erhöhung des Anteils an grünen Hypotheken oder Green Bonds für grüne Immobilien ersichtlich.
Schlussfolgerung
Aktuell noch kein definitiv festgelegter Pfad zu Netto-Null spätestens 2050 für alle Immobilienanlagen.
Positiv:
- Bei den eigenen Immobilien liegt eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie vor, mit Verpflichtung zur Verdoppelung der Dekarbonisierungsgeschwindigkeit im Vergleich zu den letzten 10 Jahren, entsprechend einer Reduktion der CO2-Intensität um 45-50% bis 2031 gegenüber 2021.
- Hält die blpk diese Senkungsgeschwindigkeit auch nach 2031 ein, dann wären Null-Emissionen um 2040-2045 erreicht statt erst 2050 wie vom Bundesratsziel vorgegeben.
- Es besteht eine optimale Systemperformance zu Netto-Null 2050 mit perspektivistischer Aussicht, das Netto-Null Ziel bereits 2040 zu erreichen.
- Bei den indirekten Immobilien haben erste Anforderungen von ESG-Ratings und die Ermittlung der CO2-Intensitäten bei den Anlagegefässen im Inland zu einer bestimmten Übersicht geführt. Gute Anfangsschritte in Richtung einer zukünftigen Systemperformance zu Netto-Null 2050 sind erfolgt.
Jedoch:
- Bei den indirekten Immobilienanlagen sind noch die Aktivitäten zur Anforderung der CO2-Emissionen noch beschränkt auf das Inland und insgesamt ist kein Ziel der Einleitung eines Dekarbonisierungspfades hin zu Netto-Null 2050 ersichtlich. Eine Systemperformance zu Netto-Null spätestens 2050 ist noch aufzubauen.
- Bei den Hypotheken-Kollektivanlagen und anderen Immobilienfinanzierungen ist keine Verpflichtung zu einem Zuwachspfad klimawirksamer grüner Hypotheken und von Green Bonds oder gleichwertiger Finanzierungen für grüne Hypotheken und für grüne Immobilien ersichtlich.
Noch fehlt eine Klimastrategie für einen Dekarbonisierungspfad aller finanzierten CO2-Emissionen. Sobald aber das Reporting eine substanzielle und bereits getätigte Paris-kompatible Reduktion aufzeigt, wird die Klima-Allianz die Einstufung auf Hellgrün vornehmen. Voraussetzung ist ein erkennbarer Dekarbonisierungspfad der indirekten Immobilienanlagen sowie ein Mechanismus für einen Zuwachspfad grüner Hypotheken und/oder von Green Bonds für grüne Hypotheken und grüne Immobilien. Die Systemperformance – gesamthaft betrachtet und gewichtet im Masse des jeweiligen Klimahebels der blpk – muss eine Perspektive für einen 1,5°C-Absenkpfad gemäss Pariser Abkommen mit Ambition Netto-Null Ziel 2040 unter Einbezug der relevanten UN Sustainable Development Goals (SDG)gemäss den Rating-Kriterien Immobilien der Klima-Allianz eröffnen.
Tendenz 2023-2025
Bewertung: Potenzial zu Hellgrün
Kommentar Klima-Allianz
- Mit ihrer Strategie für die eigenen Immobilien, der einen ambitionierten Dekarbonisierungspfad beinhaltet, hat die blpk eine ausgezeichnete Grundlage geschaffen, um in naher Zukunft ihr gesamtes Immobilienportfolio auf das Netto-Null Ziel spätestens 2050 ausrichten zu können.
- Die Klimastrategie sollte auch die indirekten Immobilienanlagen im In- und Ausland, die Hypotheken-Kollektivanlagen sowie das Impact Investing in Green Bonds für grüne Hypotheken und für grüne Immobilien umfassen.
- Via Produktselektion und Engagement oder Auswechslung von Managern sollte bei den Kollektivanlagen in Immobilien die regelmässige Dokumentation der ESG-Qualität und der CO2-Emissionen pro m2 gesichert werden – und die Verpflichtung zum Netto-Null Ziel spätestens 2050.
- Via Produktselektion und Engagement oder Auswechslung von Managern sollte bei den Hypothekenfonds die Dokumentation der CO2-Emissionen pro m2 der finanzierten Immobilien eingefordert werden – und die Verpflichtung zu Netto Null spätestens 2050, die primär erreicht wird durch einen Zuwachspfad grüner Hypotheken mit optimaler Wirksamkeit und durch Beratung, durch zwingende Vergabekriterien und durch Zinsverbilligung.
- Bei anderen Immobilienfinanzierungen sollte ein Prozess implementiert werden, der zu einem Zuwachspfad von Green Bonds oder gleichwertiger Finanzierungen führt, eingesetzt für grüne Hypotheken und/oder grüne Immobilien mit optimaler CO2-Wirksamkeit insbesondere für Sanierungen.
- Für sämtliche Klimahebel im Immobilienbereich sollte eine permanent zu ajustierende Massnahmenplanung zu Netto Null spätestens 2050 implementiert und ein ehrgeiziges Zwischenziel für 2030 gesetzt werden, so dass ein Potenzial besteht, bis 2040 Netto-Null zu erreichen.