Klimakompatibilität
PKG Pensionskasse
Charakterisierung Vorsorgeeinrichtung
Die Basisinformationen sind im zutreffenden Factsheet des Klima-Ratings Finanzanlagen zu finden.
Charakterisierung Teil Immobilien
Die Investitionen in Immobilien teilen sich gemäss Geschäftsbericht 2023 und Informationen der PKG an die Klima-Allianz vom März 2023 und August 2024 ungefähr wie folgt auf (in Prozent aller Immobilienanlagen):
- Direkte Immobilienanlagen: 46%
- Indirekte Immobilienanlagen Schweiz via Maerki Baumann: 33%
- Indirekte Immobilienanlagen Schweiz Anlagestiftungen: 7%
- Indirekte Immobilienanlagen Ausland: 14%
- Hypotheken: 0%
- Green Bonds Immobilien: 0.3%
Nachhaltigkeitsstrategie Immobilien
- Direkte Immobilien:
Gemäss ihrer Präsentation befindet sich der Gebäudepark der PKG überwiegend in der Region Luzern und Zentralschweiz.
Laut dem Anhang des Anlagereglements will die PKG ihre Neubauten gemäss dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) entwickeln und zertifizieren lassen. Sanierungen von Altbauten sollen sich am SNBS orientieren. Im Geschäftsbericht 2021, im Nachhaltigkeitsbericht 2022 und im Nachhaltigkeitsbericht 2023/2024 formuliert die PKG eine Immobilienstrategie, worin sie ihre Grundsätze, gemäss den ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) über den gesamten Zyklus ihrer Immobilienaktivitäten integrieren zu wollen, wie folgt konkretisierte (Auszüge): “Die Nachhaltigkeit von Gebäuden definiert die PKG Pensionskasse unter anderem über die Parameter Immobilienbewirtschaftung, Energetik, Lage und Erreichbarkeit sowie Konstruktion, Materialisierung, Struktur und Nutzbarkeit. Nachhaltig ist auch das gezielte Sammeln von Verbrauchsdaten in Bezug auf Wasser, Heizung, Warmwasser und Elektrizität. Die PKG Pensionskasse hat entsprechende Daten erhoben und daraus Erkenntnisse gewonnen, die bei Betriebsoptimierungen oder Sanierungsprojekten sehr nützlich sind. Ziel ist es, die Datenqualität zu optimieren und in ein PKG-Benchmarking zu überführen. Immobilien sollen mit Ladestationen ausgerüstet werden, um der zunehmenden Nachfrage nach E-Mobilität nachzukommen. Künftige finanzielle und betriebliche Entscheide sollen noch mehr auf nachhaltige Energiequellen und insbesondere auf die Reduktion des CO2-Ausstosses ausgerichtet werden. Die Sensibilisierung der Mieter für energie-effizientes und sparsames Verhalten (Suffizienz/Zufriedenheit der Mieter mit einem geringeren Energieverbrauch) ist nicht nur ein naheliegendes, sondern auch ein wirksames Mittel, um auf einen tieferen Ressourcenverbrauch hinzuarbeiten. Daneben zielt die PKG Pensionskasse auf die Effizienzsteigerung bestehender Energieerzeugungsanlagen und auf die Substitution fossiler Energiequellen ab”.
An einem auf Initiative der PKG zustande gekommenen Austausch vom März 2023 informiert die Kasse über ihre aktuellen Weiterentwicklungen der seit Mitte 2021 bestehenden internen Immobilienstrategie. Diese haben den Charakter einer umfassenden Klimastrategie (siehe unten). Die offengelegten Informationen sind im neuen Nachhaltigkeitsbericht 2023 und im Nachhaltigkeitsbericht 2023/2024 bestätigt.
- Indirekte Immobilien:
Im Nachhaltigkeitsbericht 2022, im Nachhaltigkeitsbericht 2023 wie auch im Nachhaltigkeitsbericht 2023/2024 sind zwar noch keine Aussagen auffindbar, die betreffend die indirekten Beteiligungen in Immobilien-Kollektivanlagen im In- und Ausland informieren, wie stark die Vorsorgeeinrichtung ihren Klima- und ESG-Hebel (Nachhaltigkeit im Sinne der UN-Sustainable Development Goals) operationalisiert.
In Bezug auf den Grossteil der indirekten Immobilien Schweiz, die via Maerki Baumann investiert sind, informiert die PKG jedoch im Rahmen des erwähnten Austauschs vom März 2023 über das ihr vorliegende, aggregierte ESG-Reporting der verschiedenen Kollektivanlagen, welches verwendbare Daten der CO2-Intensität einschliesst. Weiterhin informiert der Nachhaltigkeitsbericht 2023 sowie auch der Nachhaltigkeitsbericht 2023/2024, die PKG verschicke auf die Produkte/Mandate zugeschnittene Fragebögen. Weiter würden die Vermögensverwalter fortlaufend angehalten, in ihrem periodischen Reporting über Nachhaltigkeitskriterien zu berichten.
Im Rahmen des Austauschs vom August 2024 legt die PKG der Klima-Allianz die vorhandenen Klimadaten und Netto-Null Ziele aller Anlagegefässe der indirekten Immobilien Schweiz sowie des Grossteils der indirekten Immobilien Ausland offen. Daraus geht hervor, dass die CO2-Intensitäten bekannt sind und immer das Netto-Null Ziel 2050 festgelegt ist.
Unter den Immobilien indirekt Schweiz ist das Mandat via Maerki Baumann mit vier Fünftel des Volumens massgebend. Der Mandatsträger, der ein für die PKG dediziertes Mandat führt und in eine Vielzahl von Anlagegefässen investiert, fragt die Sub-Manager nach CO2-Absenkpfaden und Netto-Null Zielen. Aus dem Reporting für die PKG geht hervor, dass 92% des Anlagevolumens durch konkret festgelegte Dekarbonisierungspfade abgedeckt sind; die Mehrzahl scheint jedoch erst Netto-Null 2050 anzustreben, nicht Netto-Null 2040. Es ist unklar, ob der grössere Teil der Anlagegefässe sich zu einem ambitionierten Absenkpfad mit Halbierung der CO2-Intensität bis 2030 im Vergleich zu 2020 verpflichten.
Die PKG hatte, wie sie am Meeting vom August 2024 mitteilt, im Falle einer nicht via Maerki Baumann investierten, sondern direkt selektionierten, und noch nicht auf Kurs Netto-Null befindlichen Anlagestiftung mit eigenem Immobilienbestand mit entsprechendem Engagement Erfolg. Dieser Asset Manager mit etwa 2.5% der PKG-Immobilienanlagen hat sich zur Reduktion der fossil beheizten Fläche um 40% bis 2030 verpflichtet.
Kommentar Klima-Allianz
Die strukturierten Abfragen, die Kenntnis der CO2-Intensitäten und das Wissen über die Existenz von Absenkpfaden mit Ziel Netto-Null spätestens 2050 beim Grossteil der indirekten Immobilien der Anlagegefässe sowie das Engagement bei einem Nachzügler setzen ein Zeichen für eine zukünftige entschlossenere Klimastrategie.
Die Entwicklung der Klimastrategie sollte einen raschen Absenkungspfad der CO2-Emissionen mit Einschluss von ESG-Zielen zum Ziel haben und die nachfolgenden Wirkachsen kombinieren.
Beginnend mit den verhältnismässig gut beeinflussbaren indirekten Immobilienanlagen im Inland sollte die Klimastrategie Zwischen- und Endziele festlegen für den Zeitraum bis 2050, Reporting definieren und inhaltlich auf folgenden Pfeilern beruhen:
- Weiterführung des Engagements von Maerki Baumann sowie den direkt selektionierten Managern durch Einforderung von detaillierten ESG-Informationen sowie der Verpflichtung zu einem ambitionierten Dekarbonisierungspfad mit Halbierung der CO2-Intensität bis 2030 und Perspektive zu Netto Null 2040. Fortgeschrittene Fondsverwalter haben in der Schweiz mit den neuen Leitlinien “Umweltrelevante Kennzahlen” der AMAS eine gute Grundlage zur Dokumentation der Treibhausgasemissionen als Grundlage für Ausarbeitung, Monitoring und Steuerung eines ambitionierten Dekarbonisierungspfades.
- Beschlussfassung für einen konkreten Reduktionsplan mit kurz- und mittelfristigen Zwischenzielen, der auch die relevanten UN-Sustainable Development Goals berücksichtigt.
- Maximale, über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Ausschöpfung des Potenzials energetischer Sanierungen des Altbestandes in der Schweiz nach bestem Stand der Technik – mit maximaler Optimierung bei der Senkung des Energieverbrauchs und der vollständigen Umstellung auf erneuerbare Energien – sowie mit Einbezug der grauen Energie (Scope 3 upstream) und der extern generierten Emissionen durch Energiebezüge (Scope 2) und Verkehr (Scope 3 downstream) in die Planungsentscheide.
- Neubauten sind konform zu den im Zeitpunkt der Planung fortgeschrittensten Energiestandards, umfassend Scope 1 (direkte Emissionen), Scope 2 und Scope 3.
- Vorausschauende Verbrauchssteuerung via Gebäudetechnik und Mieterengagement sowie ein enges CO2- und Energie-Monitoring.
- Maximale Realisierung der Potenziale der Photovoltaik zur Minimierung der territorialen Emissionen der Schweiz mit Dekarbonisierung von Verkehr, Industrie und Gebäuden via Hochfahren der Produktion von solar produzierten Stroms.
- Bestmögliche Minimierung der Verluste grauer Energie durch bewusste Entscheidungen im Falle von Sanierung oder Neubau, durch Verwendung von Baumaterialien mit möglichst geringem CO2-Fussabdruck, durch Maximierung der Wiederverwendung und -Verwendbarkeit von Baumaterialen, Bauteilen und Energietechnik (Scope 3 upstream).
- ESG-Positiv-Wirkung im Sinne der Sustainable Development Goals (SDG), insbesondere aber nicht nur von Goal 7 “Affordable and Clean Energy”, von Goal 10 “Reduce Inequality” in Verbindung mit Goal 10.2 “Empower and promote social and economic inclusion of all”, von Goal 11 “Sustainable Cities and Communities” in Verbindung mit Goal 11.1 “Ensure access for all to adequate, safe and affordable housing” und Goal 15 “Protect, restore and promote sustainable use of terrestrial ecosystems, …” in Verbindung mit Goal 15.5 “Take urgent and significant action to reduce the degradation of natural habitats, halt the loss of biodiversity”.
- Reduktion des Wasserverbrauchs, insbesondere Warmwasser.
- Bei ausbleibendem Fortschritt oder ungenügender Performance, Deselektion von Mandaten und Fonds zugunsten von Anlagegefässen, deren Dokumentation maximale Klimawirkung und ESG-Qualität nachweist.
Im Feld der indirekten Immobilien im Ausland sollte die Klimastrategie die folgenden Wirkachsen kombinieren:
- Engagement der Asset Manager durch Einforderung der CO2-Emissionen pro m2 und von detaillierten ESG-Informationen sowie der Verpflichtung zu Netto Null spätestens 2050. Fortgeschrittene Vermögensverwalter sind in der Lage, diese beispielsweise auf der Basis der weit verbreitenden Teilnahme am globalen Standard GRESB zu gewinnen.
- Bei ausbleibendem Fortschritt oder ungenügender Performance, Deselektion von Mandaten und Fonds zugunsten von Anlagegefässen, deren Dokumentation maximale Klimawirkung und ESG-Qualität nachweist.
- Green Bonds Immobilien:
Wie im Factsheet Finanzanlagen PKG aufgeführt, investiert die Pensionskasse ungefähr 0.3% ihrer Aktiven mit einem über dem “Sowieso-Anteil” der Marktreferenz liegenden Impact Investment in Green Bonds für grüne Immobilien und/oder grüne Hypotheken. Damit hat sie einen ersten Schritt zur Dekarbonisierung von externen Immobilien getätigt.
Reporting der direkten und indirekten CO2-Emissionen und ESG- Bestandesaufnahme
- Direkte Immobilien:
Im Rahmen des obgenannten Austauschs vom März 2023 und im Nachhaltigkeitsbericht 2023 informiert die PKG, sie habe Wüest Partner beauftragt, mit dem Modul Wüest Climate das Verbrauchsdaten-Monitoring für ihren Gebäudepark zu installieren, mit Ist-Aufnahme und mit einer Simulation des Absenkpfades der CO2-Intensität aufgrund ihrer verbindlichen Sanierungsplanung durchzuführen (siehe unten). Das Monitoring umfasst eine grosse Zahl an Indikatoren, wie Wärmeverbrauch (kWh), Stromverbrauch (kWh), Wasserverbrauch, Energiekosten. Die CO2-Intensitätsdaten (CO2eq/m2/a) werden ausgegeben als direkte Emissionen (Scope 1) und erweitert als Total von Scope 1, Scope 2 (Emissionen der Fernwärme- und Gebäudestromlieferung, also inklusive z.B. Erdgasemissionen des Fernheizkraftwerks) und Scope 3 (letzterer nur umfassend Unterkategorie 3.3 upstream gemäss GHG Protocol Standard Scope 3, Seite 34) sowie Mieterstrom der Unterkategorie 3.13, Downstream leased assets, gemäss GHG Protocol Standard Scope 3, Seite 36).
Der neue Nachhaltigkeitsbericht 2023/2024 gibt die aktuellen Zahlen der Ist-Analyse von Wüest an: 10 kg CO2eq/m2/a (nur Scope 1, direkte Emissionen) respektive 15.4 kg CO2eq/m2/a (Scope 1, Scope 2, Scope 3/Unterkategorie 3 sowie Mieterstrom).
Kommentar Klima-Allianz
- Noch nicht einbezogen in das Reporting sind die zumindest als qualitativen Steuerindikator zu verwendenden CO2-Emissionen des Scope 3 upstream der grauen Energie und des Scope 3 downstream (extern generierte Emissionen der Nutzer durch Parkplatzangebot, Förderung Elektromobilität, Lage zum öffentlichen Verkehr).
- Im Reporting sollten ebenfalls Informationen zu Bestandesaufnahme und Verbesserung der ESG-Qualität im Sinne der Rating-Kriterien Immobilien der Klima-Allianz Eingang finden.
- Entsprechend sollte eine konkrete Berichterstattung über die ESG-Positivwirkung erfolgen, nämlich unter Einbezug der UN Sustainable Development Goals (SDG), insbesondere aber nicht nur von Goal 7 “Affordable and Clean Energy”, von Goal 10 “Reduce Inequality” in Verbindung mit Goal 10.2 “Empower and promote social and economic inclusion of all”, von Goal 11 “Sustainable Cities and Communities” in Verbindung mit Goal 11.1 “Ensure access for all to adequate, safe and affordable housing”, und von Goal 15 “Protect, restore and promote sustainable use of terrestrial ecosystems, …” in Verbindung mit Goal 15.5 “Take urgent and significant action to reduce the degradation of natural habitats, halt the loss of biodiversity”. Insbesondere sollte die Mietzinspolitik und deren Nutzen für die Gesellschaft mit Förderung moderater Mietkosten offengelegt werden.
- Indirekte Immobilien:
Wie erwähnt liegt der PKG gemäss Informationen am Austausch August 2024 ein aggregiertes Reporting der Immobilien via Märki- Baumann sowie neu ein Einzel-Reporting der CO2-Intensitäten der übrigen Kollektivanlagen im Inland vor. Für letztere konnte der Energieträgermix von etwa zwei Dritteln der Immobilien erfasst werden. Das GRESB-Rating ist etwa 3.5 Sterne von maximal 5.
Dekarbonisierungsziele für direkte und indirekte CO2-Emissionen und Massnahmenplanung
- Direkte Immobilien:
Der im Rahmen des obgenannten Austauschs vom März 2023 der Klima-Allianz offengelegte, in Nachhaltigkeitsbericht 2023 und in Nachhaltigkeitsbericht 2023/2024 bestätigte, auf verbindlichen Planungen beruhende Absenkpfad der CO2-Intensität resultiert in einer rekordhohen Reduktion auf Null direkte Emissionen bis 2034. Bei Einbezug der indirekten Emissionen Scope 2 und Scope 3/Unterkategorie 3, sowie Mieterstrom verbleiben 2034 noch etwa 3 kg CO2eq/m2/a, insbesondere aufgrund der schwierig planbaren Emissionen des Fernwärmebezugs. Wesentlicher Pfeiler der verbindlichen, in die Simulation eingespiesenen Sanierungsplanung ist die weit vor 2030 geplante, beschleunigte Eliminierung von Erdöl, der sukzessive Ersatz von Erdgas und die Substitution des nach 2030 noch verbleibenden Restanteils Erdöl bis 2034.
Laut Informationen der PKG vom März 2023 ist der Altbestand des Gebäudeparks zwar vergleichsweise gering, somit die CO2-Intensität relativ zu den Peers geringer, sie habe aber bereits in einem frühen Stadium die Erhöhung der Energieeffizienz und die Umstellung auf erneuerbare Energieträger in ihre Planung eingebettet.
Gemäss Auskunft der PKG vom März 2023 ist die Maximierung des Einsatzes der Photovoltaik ebenfalls Teil des Investitionsplans. Ein Mobilitätskonzept für die Immobilien, das die Reduktion der CO2-Emissionen Scope 3 downstream der Nutzer einschliesst, ist angedacht, beispielsweise auf der Basis von Umfragen.
- Indirekte Immobilien:
Es sind keine konkreten Ziele für einen 1.5°C-kompatiblen Absenkpfad der CO2-Emissionen für die in kollektive Anlagen investierten Immobilien ersichtlich.
- Green Bonds Immobilien:
Es sind keine konkreten Ziele für einen dezidierten Wachstumspfad für Green Bonds oder gleichwertige Finanzierungen für grüne Hypotheken und grüne Immobilien ersichtlich.
Stand der Umsetzung des Dekarbonisierungspfads seit 2020 mit Einschluss ESG- Ziele
- Direkte Immobilien:
Es ist naturgemäss noch kein Reporting über das Ausmaß der Reduktion der direkten und indirekten Emissionen oder über die Verbesserung anderer Nachhaltigkeitselemente ersichtlich.
- Indirekte Immobilien:
Es ist kein Reporting über das Ausmaß der Reduktion der direkten und indirekten Emissionen oder über die Verbesserung andere Nachhaltigkeitselemente ersichtlich.
- Green Bonds Immobilien:
Es ist kein Reporting über Fortschritte bei der Reduzierung der finanzierten CO2-Emissionen durch Green Bonds oder gleichwertige Finanzierungen für grüne Immobilien ersichtlich.
Schlussfolgerung
Aktuell noch kein definitiv festgelegter Pfad zu Netto-Null spätestens 2050 für alle Immobilienanlagen.
Positiv:
- Bei den eigenen Immobilien liegt mit Nachhaltigkeitsbericht 2023 und Nachhaltigkeitsbericht 2023/2024 eine dezidierte Strategie mit umfassenden CO2-Messdaten vor, die auf dem weitgefassten ESG-Ansatz Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS Hochbau) fundiert.
- Diese Strategie für die direkten Immobilien beinhaltet eine verpflichtende, auf verbindlicher Sanierungsplanung beruhende Simulation für eine rekordverdächtige Dekarbonisierung, die das Netto-Null Ziel bereits 2035 erreicht.
- Für den eigenen Immobilienpark besteht folglich eine Dekarbonisierungstrategie mit exzellenter Systemperformance für die Sicherung des Netto-Null Ziels weit vor 2040 unter substanziellem Einbezug der relevanten UN-Sustainable Development Goals.
- Die PKG hat mit Impact Investing in Green Bonds für grüne Hypotheken und grüne Immobilien im zwar noch bescheidenen Umfang von 0.3% der Aktiven einen ersten Schritt zur Dekarbonisierung von externen Immobilien getätigt.
Jedoch:
- Bei den indirekten Immobilien im In- und Ausland zeichnet sich eine Engagement-Strategie erst ab; es liegen CO2-Daten und Dekarbonisierungspfade vor. Letztere erscheinen noch unverbindlich. Ein Potenzial für eine bestimmte Systemperformance zu Netto-Null 2050 unter Berücksichtigung der relevanten UN-Sustainable Development Goals ist noch zu entwickeln.
- Bei anderen Immobilienfinanzierungen ist noch kein Zuwachspfad eines Impact Investings von Green Bonds oder vergleichbaren Finanzierungen für grüne Hypotheken und für grüne Immobilien ersichtlich.
Noch fehlt eine Klimastrategie für einen Dekarbonisierungspfad aller finanzierten CO2-Emissionen. Sobald aber das Reporting eine substanzielle und bereits getätigte Paris-kompatible Reduktion aufzeigt, wird die Klima-Allianz die Einstufung auf Hellgrün vornehmen. Voraussetzung ist die Ergänzung des bereits ambitionierten Dekarbonisierungspfades zu Netto-Null weit vor 2040 mit allen relevanten UN-Sustainable Development Goals, ein erkennbarer Dekarbonisierungspfad der indirekten Immobilienanlagen in In- und Ausland, sowie ein Mechanismus für einen Zuwachspfad von Green Bonds für grüne Hypotheken und grüne Immobilien. Die Systemperformance – gesamthaft betrachtet und gewichtet im Masse des jeweiligen Klimahebels der PKG – muss eine Perspektive für einen 1,5°C-Absenkpfad gemäss Pariser Abkommen mit Ambition Netto-Null Ziel 2040 gemäss den Kriterien des Ratings Immobilien der Klima-Allianz eröffnen.
Tendenz
Bewertung: Potenzial zu Hellgrün
Kommentar Klima-Allianz
- Mit ihrer Strategie für die eigenen Immobilien, der einen rekordverdächtigen Dekarbonisierungspfad beinhaltet, hat die PKG eine ausgezeichnete Grundlage geschaffen, um in naher Zukunft ihr gesamtes Immobilienportfolio unter Einbezug der relevanten UN-Sustainable Development Goals das Netto-Null Ziel spätestens 2050 ausrichten zu können.
- Die Klimastrategie sollte auch einen Dekarbonisierungspfad zu Netto Null 2050 bei den Kollektivanlagen in Immobilien im In- und Ausland sowie das Impact Investing in Green Bonds oder gleichwertige Finanzierungen für grüne Hypotheken und für grüne Immobilien umfassen.
- Via Produktselektion und Engagement oder Auswechslung von Managern sollte bei den Kollektivanlagen in Immobilien im In- und Ausland die Verpflichtung zum Netto-Null Ziel spätestens 2050 gesichert werden.
- Bei anderen Immobilienfinanzierungen sollte ein Prozess implementiert werden, der zu einem Zuwachspfad von Green Bonds oder gleichwertigen Finanzierungen führt, eingesetzt für grüne Hypotheken und/oder grüne Immobilien mit optimaler CO2-Wirksamkeit insbesondere für Sanierungen.
- Für sämtliche Klimahebel im Immobilienbereich sollte eine permanent zu ajustierende Massnahmenplanung zu einem ehrgeizigen Zwischenziel für 2030 gesetzt werden, so dass ein Potenzial besteht, bis 2040 Netto-Null zu erreichen.